Ein Balkonkraftwerk hat viele Vorteile für die Umwelt und für Sie als Vermieter oder Verbraucher:

• Die Energiewende in Deutschland erfordert verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien, wobei Balkonbrüstungen als geeigneter Aufstellort für Solaranlagen gelten. Balkonkraftwerke reduzieren den CO2-Ausstoß, ersetzen fossile Brennstoffe und sparen laut Fraunhofer-Institut pro Jahr etwa 500 Kilogramm CO2 pro Kilowattpeak (kWp) eines Balkonsolarmoduls.
• Diese dezentrale Energieversorgung fördert Autonomie und Unabhängigkeit von öffentlichen Netzen, entlastet das Netz und minimiert das Risiko von Stromausfällen.
• Aufgrund der komplexen Rechtslage ist die Beauftragung einer Fachfirma ratsam, um Risiken für Eigentümer, Vermieter und Verwalter zu vermeiden.
• Die Nutzung von Balkonkraftwerken senkt die Stromkosten von Immobilien, reduziert CO2-Emissionen und steigert die Attraktivität für Mieter und Vermieter.

Funktionsweise von Balkonsolaranlagen:

Die Stecker-Solaranlage, auch als Plug-and-Play-Solaranlage bekannt, ist eine einfache Lösung zur Solarenergiegewinnung. Sie besteht aus Solarmodulen, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln, und einem integrierten Wechselrichter. Die Solarmodule, mit Photovoltaikzellen ausgestattet, werden an einem sonnenexponierten Ort im Freien platziert. Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom (DC) in den für Haushaltsgebrauch benötigten Wechselstrom (AC) um. Die Stecker-Solaranlage wird direkt ins Stromnetz eines Gebäudes eingespeist, und der erzeugte Strom kann sofort von den elektrischen Geräten genutzt werden. Watt Peak (Wp) ist eine Maßeinheit, die die Nennleistung von Solarmodulen angibt.

Stromverteilung:

1. Die auf dem Balkon oder an einem sonnenexponierten Ort im Freien platzierten Solarmodule wandeln Sonnenlicht in Gleichstrom (DC) um.
2. Der Gleichstrom wird über Kabel zum integrierten Wechselrichter geleitet, der ihn in den für den Haushaltsgebrauch benötigten Wechselstrom (AC) umwandelt.
3. Der erzeugte Wechselstrom wird über das Kabel der Steckdose oder des Stromsteckers ins Stromnetz des Haushalts eingespeist, um allen elektrischen Geräten im Haushalt zur Verfügung zu stehen.
4. Der erzeugte Strom wird vorrangig für den Eigenverbrauch im Haushalt genutzt, um den Bezug von Strom aus dem öffentlichen Netz zu reduzieren und Stromkosten zu sparen.
5. Überschüssiger Strom kann, abhängig von lokalen Bestimmungen, ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Die eingespeiste Energie kann vom Energieversorger vergütet werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Verbindung und Verkabelung des Balkonkraftwerks mit dem Haushaltsstromnetz von örtlichen Gesetzen und Vorschriften abhängen kann. Ein qualifizierter Elektriker oder Solarinstallateur sollte hinzugezogen werden, um die Installation den entsprechenden Standards und Normen anzupassen. In Deutschland erfolgt die Strommessung über saldierende Zähler, unabhängig von der Phase, auf der das Modul arbeitet. Das Modul bewirkt, dass sich der Stromzähler langsamer dreht, wodurch der Gesamtstromverbrauch reduziert wird.

Kosteneinsparpotenzial:

Die tatsächlichen Einsparungen durch ein Balkonkraftwerk variieren je nach installierter Leistung, dem Stromverbrauch des Haushalts, dem Sonneneintrag am Standort, der Einspeisevergütung (falls vorhanden) und den lokalen Strompreisen. Es ist daher schwierig, eine genaue Zahl zu nennen. Die erzeugte Energie wird hauptsächlich für den Eigenverbrauch im Haushalt genutzt, was zu einer Reduzierung des Netzstrombezugs und potenziellen Einsparungen bei den Stromkosten führt.

Lebensdauer von Solaranlagen

Die Lebensdauer einer Solaranlage hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Qualität der Komponenten, die Installation, die Wartung und die Umgebungsbedingungen. Im Allgemeinen beträgt die Lebensdauer von Solarmodulen 25 bis 30 Jahre, wobei die meisten Hersteller Garantien für 20 bis 25 Jahre mit bestimmten Mindestleistungsstandards bieten. Andere Komponenten wie Wechselrichter und Montagesysteme haben oft eine kürzere Lebensdauer von 10 bis 20 Jahren. Es ist wichtig zu beachten, dass die Lebensdauer einer Solaranlage nicht bedeutet, dass sie nach Ablauf dieser Zeit keine Energie mehr erzeugt. Solarmodule können auch nach ihrer Nennlebensdauer weiterhin Energie produzieren, wenn auch mit etwas geringerer Effizienz. In der Regel verlieren Solarmodule im Laufe der Zeit leicht an Leistung, bleiben jedoch für viele Jahre wirtschaftlich nutzbar.

Stromgewinnung:

Die Stromproduktion von Solarmodulen wird von mehreren Faktoren beeinflusst, darunter die installierte Leistung, Sonneneinstrahlung, Ausrichtung, Neigung, Temperatur und Wirkungsgrad. Die installierte Leistung wird in Watt Peak (Wp) gemessen und gibt die Nennleistung unter standardisierten Testbedingungen an. Eine optimale Ausrichtung nach Süden und die Neigung entsprechend dem Breitengrad des Standorts können die Stromproduktion verbessern. Der Wirkungsgrad der Module beeinflusst ebenfalls die Leistung, wobei hochwertige Module mit höherem Wirkungsgrad mehr Strom pro installiertem Watt Peak erzeugen können. Als grobe Richtlinie kann ein 1 kWp Solarmodul in Mitteleuropa unter durchschnittlichen Bedingungen etwa 900 bis 1.100 kWh pro Jahr produzieren, wobei diese Werte je nach Standort variieren können.

Reduzierte Performance im Winter

Ein Balkonkraftwerk kann auch im Winter Strom produzieren, jedoch ist die Stromproduktion in der Regel geringer als in den sonnenreichen Sommermonaten. Die Menge an produziertem Strom hängt von Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Temperatur und Neigung der Solarmodule ab. Obwohl die Sonneneinstrahlung im Winter geringer ist und die Tage kürzer sind, erzeugen Solarmodule auch bei diffusen Lichtverhältnissen Energie, selbst an bewölkten Tagen, wenn auch in geringerem Maße. Niedrigere Temperaturen können die Effizienz der Solarmodule leicht erhöhen, und die optimale Neigung der Module kann die Lichtaufnahme verbessern, selbst bei flacherem Sonnenlicht im Winter.